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"Das ist die Rettung des Jahrzehnts" | Keymer mit Pech, Rapport baut Führung aus

Auch an Tag zwei des GRENKE Chess Classic in Karlsruhe gab es wieder hochkarätige Partien zu sehen. In den Runden drei und vier kamen brilliante Angriffszüge, forcierte Qualitätsopfer, trickreiche Damenendspiele und nicht zuletzt "die Rettung des Jahrzehnts" aufs Brett.

Die englischsprachige Kommentierung an der Seite des deutschen Nationaltrainers Jan Gustafsson übernahm IM Lawrence Trent, der für den erkrankten Peter Leko einsprang. Gustafsson und Trent sind aus gemeinsamen chess24-Zeiten ein eingespieltes Team.  

Hier die Kurzberichte über die einzelnen Partien: 

Runde 3

Maxime Vachier-Lagrave vs. Daniel Fridman 0:1

Fridman gelang ein wichtiger und mit Schwarz unerwarteter Sieg gegen die Nummer drei der Schnellschach-Weltrangliste. In dieser Stellung fand er mit ...Tb3! den richtigen Zug. Nach dem provozierten Turmtausch kann Weiß den b-Bauern nicht mehr aufhalten. 

Magnus Carlsen vs. Ding Liren 0,5 : 0,5

GRENKE-CEO Sebastian Hirsch eröffnete den "Battle of the Kings" (Schnellschach-Weltmeister vs. Weltmeister im klassischen Schach) symbolisch mit dem Zug 1. d4. Carlsen ließ den Bauern einfach stehen und drückte auf die Uhr. Beide Spieler neutralisierten sich gegenseitig. Ding Liren musste zunächst die Qualität geben, zwang Carlsen aber dazu, diese später zurückzugeben. Die Partie endete schließlich Remis.  

Richard Rapport vs. Vincent Keymer 0,5 : 0,5

Damenendspiele enden häufig im Dauerschach, und so war es auch in dieser Partie. Die deutsche Nummer 1 ließ mit den schwarzen Farben nichts anbrennen. Tabellenführer Rapport wird nach dem ausgeglichenen Partieverlauf mit dem halben Punkt zufrieden gewesen sein. 

Runde 4

Richard Rapport vs. Daniel Fridman 1:0

Mit diesem Sieg festigte Rapport seine Tabellenführung. Der Zug 20...Tc1 von Fridman sieht zwar auf den ersten Blick gefährlich aus, erweist sich allerdings im Nachhinein als überambitioniert. Nach 21. Dd2 Sc6 22. Ta3! sind der schwarze Turm und der schwarze Springer nicht ausreichend in der gegnerischen Festung verankert. 

Magnus Carlsen vs. Maxime Vachier-Lagrave 0,5 : 0,5

Die Ehre des ersten Zuges bei dieser Partie hatte Britta Wirtz, CEO der gastgebenden Messe Karlsruhe: 

Kurze Zeit später brillierte Carlsen mit dem Zug Sc7!! Nach ...Sxc7 kommt Txd6 mit den Drohungen Txh6# sowie e5. Carlsen vergab seinen Vorteil aber später wieder, so dass Vachier-Lagrave noch ein Remis erzielen konnte. 

Ding Liren vs. Vincent Keymer 0,5 : 0,5

"Keymers unvollendetes Meisterstück", schreibt chess24 zu dieser Partie. In kompletter Gewinnstellung gerät der junge Deutsche mit Schwarz in eine Situation, in der der natürlich aussehende Zug ...Ke4 plötzlich ins Remis führt. Der schwarze König hindert die aus dem schwarzen f-Bauern entstehende Dame an Schachgeboten auf der langen Diagonale. Zusätzlich verhindert der weiße Bauer auf a4, dass Schwarz den weißen König mittels Db5+ vor dessen Bauern treibt.

Chess.com-Kommentator Ilja Zaragatski konnte kaum glauben, dass diese Stellung nicht gewonnen ist, und bezeichnete das glückliche Remis von Ding als "Rettung des Jahrzehnts". Und Weltklasse-Spieler Anish Giri twitterte: "Wenn die Leute dir das nächste Mal erzählen, dass es im Schach kein Glück gibt, dann zeig ihnen das hier."

 

 

Tabelle und Ausblick:  

Nach zwei Tagen führt Richard Rapport die Tabelle mit einem vollen Punkt Vorsprung an. Dahinter kommen drei Spieler mit je zwei Punkten: Ding Liren, Keymer und Carlsen. Dicht dahinter folgen Maxime Vachier-Lagrave und Daniel Fridman. 

Bild

Morgen beginnt das große GRENKE Chess Open, bei dem aktuell 2.774 Spieler angemeldet sind. Die Stars aus dem Classic werden zeitgleich mit den Spielern aus dem Open ihre Partien beginnen. Der Zeitplan sieht 18:30 Uhr als Startzeit vor, Verzögerungen sind aber aufgrund der enormen Teilnehmerzahl nicht auszuschließen. Die Organisatoren um Turnierdirektor Sven Noppes freuen sich auf alle Teilnehmer und heißen sie herzlich willkommen. Die Schwarzwaldhalle in Karlsruhe wurde bereits auf die große Zahl der Schachfans vorbereitet: 

 

 

Link zu allen Partien des Tages: GRENKE Chess Classic and Open 2024 - Chess.com

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Screenshots: chess24 / chess.com 

 

Online-Check-In

Auch dieses Jahr wird es beim GRENKE Chess Open wieder einen Online-Check-In geben. Wir werden im Laufe des Mittwoch Abend an alle Teilnehmer, die bereits bezahlt haben, eine E-Mail mit allen relevanten Informationen zum Prozess verschicken. Sofern sie eine E-Mail zum Online-Check-In bekommen, würden wir uns freuen, wenn sie den Online-Check-In nutzen. Bitte kommen sie in diesem Fall am Donnerstag auch nicht zum Check-In in der Halle. Das nimmt uns Arbeit ab und erlaubt Ihnen, erst zum Rundenbeginn im Turniersaal zu erscheinen.

Sollte sich nach dem Online-Check-In wider Erwarten doch noch etwas ändern, so antworten sie bitte auf die Online-Check-In-E-Mail, die wir heute versenden.

Carlsen mit Niederlage und Sieg am 1. Tag des GRENKE Chess Classic

Fünf Jahre nach der letzten Ausgabe findet endlich wieder das GRENKE Chess Festival statt. Sechs Weltstars kämpfen vom 26. März bis zum 1. April im Schnellschach um die Platzierungen im GRENKE Chess Classic

In den ersten beiden Runden bekamen die Zuschauer qualitativ hochwertige Schachpartien zu sehen. Nach einem Sieg gegen Carlsen sowie einem Remis gegen Ding Liren führt Richard Rapport die Tabelle mit 1,5 Punkte an. Auf den weiteren Plätzen folgen Magnus Carlsen, Vincent Keymer, Ding Liren und Maxime Vachier-Lagrave mit je 1 Punkt. Daniel Fridman steht aktuell mit 0,5 Punkten an letzter Position. 

 

Runde 1

Richard Rapport vs. Magnus Carlsen 1:0 

 

Rapport setzte Carlsen in der gesamten Partie unter Druck. Er war sichtbar bemüht, auf Angriff zu spielen und die Nummer eins der Welt in Bedrängnis zu bringen. Carlsen geriet nicht nur in eine passive Stellung, sondern darüber hinaus auch in Zeitnot. Im 40. Zug patzte er: ...Sd2?? ermöglichte Txd2. Carlsen gab sofort auf, denn wenn der schwarze Turm auf d2 zurückschlägt, kann Weiß den entscheidenden Läuferspieß ansetzen (Le3+). 

  

Maxime Vachier-Lagrave vs. Ding Liren 0,5:0,5

In diesem Duell spielte die Nr. 3 gegen die Nr. 2 der Schnellschach-Weltrangliste. Die Partie war sehr ausgeglichen und auf hohem Niveau mit 98,7 bzw. 98,9 Prozent Genauigkeit. Dementsprechend endete die Partie auch Remis. 

Vincent Keymer vs. Daniel Fridman 0,5:0,5

Wer hier Duell die deutsche Nr. 1 Keymer vorne erwartet hatte, sah sich getäuscht. Fridman spielte mit den schwarzen Steinen eine starke Partie und erhielt eine komfortable Stellung mit leichten Vorteilen. Doch letztlich gelang ihm kein entscheidender Durchbruch, so dass nach 35 Zügen ein Remis durch Zugwiederholung zustande kam. 

 

Runde 2: 

Ding Liren vs. Richard Rapport 0,5:0,5

Gegen seinen Sekundanten bei der Schach-Weltmeisterschaft 2023 fand Ding Liren einen schnellen Weg zum Remis durch Zugwiederholung. Beide Spieler hatten anschließend Gelegenheit, gemeinsam mit Kommentator Jan Gustafsson die beiden anderen noch laufenden Partien zu analysieren. 

Daniel Fridman vs. Magnus Carlsen 0:1

Schwarz rückte mit einer gefährlichen Bauernwalze vor, doch überraschenderweise war ...g4-g3 ein Fehler (besser wäre ...Lh6). Fridman fand hier die exzellente Ressource Ta8!, denn nach ...Txa8 kann sich die weiße Dame den Tf3 einverleiben. 

 

Doch im daraus entstandenen Endspiel spielte Carlsen einmal mehr seine ganze Klasse aus und konnte Fridman letztlich bezwingen. 

Vincent Keymer vs. Maxime Vachier-Lagrave 0,5:0,5

Nicht nur Turmendspiele, sondern auch Springerendspiele haben ihre Tücken. Das zeigte sich wieder einmal eindrucksvoll in dieser Partie. Keymer war laut Engine zweimal (dank Mehrbauer) im Vorteil, fand aber jeweils nicht die genaueste Fortsetzung, so dass Vachier-Lagrave ins Remis flüchten konnte. In der folgenden Stellung hätte Sd3 anstelle von Se4 zum Erfolg geführt, um den wichtigen Bauern auf e5 zu decken. 

  

Das Turnierformat ist für die Akteure recht ungewohnt. Gespielt wird mit einer Bedenkzeit von 45 Minuten plus 10 Sekunden Inkrement pro Zug. Die psychologische Komponente spielt dabei sicherlich eine wichtige Rolle. Einige Spieler können hierbei auf familiäre Unterstützung zählen, wie z.B. Magnus Carlsen (wie gewohnt mit Vater) und Ding Liren, der wie bei seiner erfolgreichen Weltmeisterschaft von seiner Mutter begleitet wird: 

 

 Morgen (Mittwoch, 27. März) kommt es zu den folgenden Paarungen: 

Runde 3: 

  • Maxime Vachier-Lagrave vs. Daniel Fridman
  • Richard Rapport vs. Vincent Keymer
  • Magnus Carlsen vs. Ding Liren

Runde 4:

  • Richard Rapport vs. Daniel Fridman
  • Magnus Carlsen vs. Maxime Vachier-Lagrave
  • Ding Liren vs. Vincent Keymer 

Die Partien beginnen um 15 Uhr in der RSM Ebner Stolz Lounge der Gartenhalle Karlsruhe, bevor die Stars dann am Donnerstag in die Schwarzwaldhalle umziehen, wenn um ca. 18:30 Uhr das große GRENKE Chess Open beginnt. Eine Registrierung ist immer noch hier möglich. Die Vorbereitungen für den großen Ansturm (es sind über 2.700 Spieler angemeldet) sind in vollem Gange: 

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