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Heiratsantrag und "Vincent-Show" | Zusammenfassung 31. März 2024

In der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag wurde allen Spielern eine Stunde Schlaf gestohlen. Doch dessen ungeachtet fanden auch am Sonntag wieder spannende, teils dramatische Partien im GRENKE Chess Classic und im Open statt. 

Das emotionale Highlight des Tages war ein Heiratsantrag. IM Ilja Schneider kniete vor seiner langjährigen Freundin Olga nieder und stellte ihr die Frage aller Fragen, die sie unter dem Jubel des ganzen Saals mit einem "Ja" beantwortete. 

 

 

GRENKE Chess Classic

Runde 9

Ding Liren vs. Daniel Fridman 0,5:0,5

Die beiden Kontrahenten Ding und Fridman lieferten sich eine Partie auf höchstem Niveau ohne erkennbare Fehler. Am Ende tanzte Weiß mit seinem Sprunger um den schwarzen König herum, der wiederum auch nichts Sinnvolles tun konnte.  

Magnus Carlsen vs. Vincent Keymer 1:0

Carlsen machte gehörig Druck auf der h-Linie und dominierte die Partie. Seine überlegene Position konvertierte er in der folgenden Stellung mit dem schönen Txe5! zum Sieg. Ohne den schwarzen Springer läuft der f-Bauer ungehindert zur Grundreihe durch. 

Richard Rapport vs. Maxime Vachier-Lagrave 0,5:0,5

Anstatt seinen Sc3 zu sichern, stellte Rapport mit La2 eine hübsche Falle auf. Nach ...dxc3 würde Dxg6 folgen, da der Bauer auf f7 gefesselt ist. Schwarz fiel darauf natürlich nicht herein und brachte seinen König auf h7 in Sicherheit. Beide Spieler neutralisierten sich im weiteren Verlauf der Partie gegenseitig. 

 

Runde 10

Daniel Fridman vs. Richard Rapport 0,5:0,5

In dieser Partie zeigte Rapport hohe Verteidigungskunst im Endspiel. Mit ...g6 opferte er seinen letzten Bauern. Dabei sah er voraus, dass der weiße Doppelbauer letztlich nutzlos sein würde. Die Partie endete mit einem Patt. 

 

Maxime Vachier-Lagrave vs. Magnus Carlsen 0,5:0,5

Man muss schon alles durchkalkuliert haben, um in der folgenden Stellung nicht etwa die Türme zu verdoppeln, sondern Sf6 zu spielen. Aber die Kalkulation von MVL ging auf, und nach einer Reihe von forcierten Abtauschmanövern kam es auch in dieser Partie zu einer Punkteteilung. 

Vincent Keymer vs. Ding Liren 1:0

Endlich der ersehnte erste Sieg für Vincent Keymer! In einer komplizierten taktischen Stellung behielt der Deutsche den Überblick und zog nach Punkten mit Ding Liren und Fridman gleich. 

Nach zehn Runden ergab sich damit folgender Tabellenstand. Es kam zum Gleichstand von drei Spielern auf Platz 4, der zu einem Tiebreak führte: 

 

Tiebreak

Im Tiebreak um Platz 4 gab es folgende Ergebnisse: 

  • Ding - Keymer 0,5:0,5
  • Fridman - Ding 1:0
  • Keymer - Fridman 1:0
  • Keymer - Ding 1:0
  • Ding - Fridman 1:0
  • Fridman - Keymer  :  (ausgefallen, da nicht mehr notwendig)

Sieger des Tiebreaks wurde somit Vincent Keymer. Nach seinem Erfolg gegen Ding in Runde 10 bezwang er Ding im Tiebreak einmal erneut und besiegte zudem Fridman. Anish Giri fasste die Ereignisse auf chess24 wie folgt zusammen: "Heute ist eine Vincent-Show." 

Hervorzuheben ist der Zug Ld3! in der Partie zwischen Keymer und Fridman, nach dem Fridman sofort aufgab: 

Morgen kommt es daher zu folgenden Paarungen: 

  • Match um Platz 1: Carlsen vs. Rapport 
  • Match um Platz 3: Vachier-Lagrave vs. Keymer
  • Match um Platz 5: Ding vs. Fridman

Weltmeister Ding Liren kann einem fast leid tun. Zu Beginn des Turniers spielte er noch sehr solide, doch dann kollabierten immer mehr seiner Stellungen. Chess24-Kommentator Lawrence Trent: "Sein Radar ist aus." Immerhin kam er in seiner letzten Partie gegen Daniel Fridman noch zum ersten Sieg im Turnier. 

  

GRENKE Chess Open: 

Im Open-Turnier wurden heute die Runden 6 und 7 gespielt. Die Anzahl der Remisen an den Spitzenbrettern steigt, da nun die Topspieler gegeneinander antreten und stärker auf Resultat spielen als in den ersten Runden. 

Nach der 6. Runde war Ivan Saric der einzige Spieler mit einer perfekten Ausbeute von 6 Punkten. Er besiegte den Österreicher Dominik Horvath. Vladimir Fedoseev und Rasmus Svane trennten sich Remis, ebenso wie Marc`Andria Maurizzi und Dmitrij Kollars. 

In Runde 7 musste dann auch Saric die erste Punkteteilung hinnehmen. Der Spanier David Anton Guijarro rang ihm ein Remis ab. Arjun Erigaisi, der sich nach seinem Remis gegen den jungen Rumänen Tudor wieder nach oben gearbeitet hatte, kam gegen Frederik Svane mit den schwarzen Farben ebenfalls nicht über eine Punkteteilung hinaus. Vladimir Fedoseev bezwang dagegen den jungen Amerikaner Christopher Yoo. 

An der Spitze stehen nun drei Spieler mit 6,5 Punkten: 

  • Ivan Saric
  • Velimir Ivic
  • Vladimir Fedoseev

Im B-Open lagen nach der 6. Runde der Niederländer Hicham Boulahfa und der Pole Michal Mikula mit 6 Punkten gleichauf. Im direkten Duell setzte sich Hicham Boulahfa durch und steht nun alleine mit 7/7 an der Tabellenspitze. Dahinter kommen fünf Spieler mit 6,5 Punkten, daraunter auch die 12-jährige Tamila Trunz. 

Im C-Open gibt es ebenfalls einen Spieler mit einer makellosen Bilanz von 7 Siegen, nämlich Emre Demiroers von "Unser Fritz Wanne-Eickel". 

Morgen geht es für die Spieler des GRENKE Chess Open um 9 Uhr sowie 15 Uhr mit den beiden letzten Runden 8 und 9 weiter. Anschließend findet die Siegerehrung statt. 

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Das GRENKE Chess Media Team hat heute folgende YouTube-Videos erstellt: 

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Link zu allen Partien des GRENKE Chess Classic: GRENKE Chess Classic - Chess.com

Link zu den Partien des GRENKE Chess Open: LIVE - GRENKE Chess Open

GRENKE Chess Social Media Links: Twitter | Facebook | Instagram | YouTube

Zur Bildergalerie: Fotos - GRENKE Chess Open

Screenshots: chess24 / chess.com 

 

 

Rapport schließt die Lücke zu Carlsen

Ostersamstag war wieder ein großer Schachtag in Karlsruhe. Sowohl die Topstars aus dem GRENKE Chess Classic wie auch die Spieler aus dem A-, B- und C-Open absolvierten zwei Partien. Das Ganze geschah unter den Augen eines prominenten Neuankömmlings, nämlich Anish Giri. Er löste kurzfristig Jan Gustafsson als Kommentator ab, der zum Kandidatenturnier nach Toronto reiste (Im Foto Giri rechts, neben Lawrence Trent - Quelle: chess24). 

Vor Ort verfolgten zahlreiche Zuschauer wieder die Partien an den riesigen Bildschirmen: 

 

GRENKE Chess Classic

Runde 7

Richard Rapport vs. Ding Liren 1:0

Ausgerechnet gegen seinen WM-Sekundanten musste Ding Liren nach sechs Remis die erste Niederlage im Turnier hinnehmen. Rapport gelang es, Unordnung auf dem Schachbrett herzustellen und innerhalb dieses Chaos die genaueren Züge zu finden. 

Magnus Carlsen vs. Daniel Fridman 1:0

Wenn der weltbeste Spieler mit 98,5 Prozent Genauigkeit spielt, dann reicht ein unpräziser Zug, damit die gesamte Stellung zusammenfällt. Warum ...Sc4 eine Ungenauigkeit ist, offenbart sich, wenn man sich die weiteren Züge betrachtet. Carlsen baute mittels Tb4 und Kd3 Druck auf den Springer auf und zwang diesen, sich gegen den Lb6 abzutauschen. Die Zeit, die Schwarz brauchte, um den b-Bauern zu schlagen und einen Turm abzutauschen, nutzte Weiß zum weiteren Vorrücken des c-Bauern und des Königs. Dank der aktiveren Stellung war das Endspiel dann gewonnen. 

Maxime Vachier-Lagrave vs. Vincent Keymer 0,5:0,5

Keymer hatte mit den schwarzen Steinen eine Qualität für einen Bauern. Stockfish bewertete die Stellung zwischenzeitlich mit -6,88. Doch Vachier-Lagrave verfügte über die Kombination aus Dame und Springer und setzte diese gekonnt ein, um Keymers König in eine Stellungswiederholung zu zwingen.  

Runde 8

Daniel Fridman vs. Maxime Vachier-Lagrave 0,5:0,5

Mit Tc4!! gelang Fridman in dieser Partie ein Zug, den Stockfish mit zwei Ausrufezeichen bewertet. Das Schlagen auf c4 verbietet sich ebenso wie ...Txd1. Vachier-Lagrave erkannte dies und wich mit seinem Turm auf b8 aus. Wenige Züge später ergab sich auch in dieser Partie eine Stellungswiederholung. 

Ding Liren vs. Magnus Carlsen 0,5:0,5

Auch der zweite "Battle of the Kings" endete mit einer Punkteteilung. Beide spielten eine fehlerlose Partie, die mit einem Dauerschach durch Dings Dame endete. 

Kein Grund zum Verzweifeln: Magnus Carlsen

Vincent Keymer vs. Richard Rapport 0:1

Trotz der vorgerückten schwarzen Bauern sah für Keymer die Welt bis zum 32. Zug noch einigermaßen in Ordnung aus, doch nach 33.Dd1?? ist es plötzlich ein Matt in 12 für Schwarz, beginnend mit Lc5+. Ärgerlich für Keymer, der zum wiederholten Male in diesem Turnier nicht die Früchte seiner guten vorherigen Arbeit ernten kann.  

Tabelle und Spielplan

Durch diesen Sieg rückt Rapport wieder näher an Magnus Carlsen heran und verkleinert die Lücke auf einen halben Punkt. Die beiden Deutschen Keymer und Fridman haben morgen in den Runden 9 und 10 die Gelegenheit, Plätze gutzumachen. 

 

GRENKE Chess Open: 

Im Open-Turnier standen heute die Runden 4 und 5 auf dem Programm. In der vierten Runde gab es im A-Open keine großen Überraschungen. Erwähnenswert ist das Remis des deutschen Meisters im Chess960, IM Marius Fromm, gegen den favorisierten Sanan Sjugirov. In Runde 5 traf Fromm dann auf den 12-jährigen Rumänen Henry Edward Tudor, der in der zweiten Runde gegen den großen Favoriten Arjun Erigaisi einen halben Punkt erzielt hatte. Fromm konnte sich in diesem Duell durchsetzen. Die sieben Bauern auf der 4. Reihe geben ein ungewöhnliches und hübsches Bild ab, freilich zugunsten von Schwarz. 

An der Spitze verlor Alexey Sarana etwas überraschend seine Partie gegen den Juniorenweltmeister von 2023, Marc´Andria Maurizzi. Im US-amerikanischen Duell zwischen Christopher Yoo und Hans Niemann gab es ein schnelles Remis, und auch das Duell der Nachwuchsstars Yagiz Kaan Erdogmus aus der Türkei gegen Abhimanyu Mishra endete ohne Sieger. Nun sind noch sechs Spieler mit einem perfekten Score von 5,0 Punkten ausgestattet: 

  • Ivan Saric
  • Marc´Andria Maurizzi
  • Dmitrij Kollars
  • Rasmus Svane
  • Vladimir Fedoseev
  • Dominik Horvath

Im B-Open haben neun Spieler die Maximalausbeute von 5 Punkten, darunter die erst 13-jährige Tamila Trunz von der SG Porz. Im C-Open sind noch sieben Spieler ohne Punktverlust. 

Morgen geht es für die Spieler des GRENKE Chess Open um 9 Uhr (Achtung, Zeitumstellung!) sowie 15 Uhr mit den Runden 6 und 7 weiter. 

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Das GRENKE Chess Media Team hat heute folgende Videos erstellt: 

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Link zu allen Partien des GRENKE Chess Classic: GRENKE Chess Classic - Chess.com

Link zu den Partien des GRENKE Chess Open: LIVE - GRENKE Chess Open

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Zur Bildergalerie: Fotos - GRENKE Chess Open

Screenshots: chess24 / chess.com 

 

 

 

 

 

Große Überraschung für Topgesetzten Erigaisi

An Tag 4 des GRENKE Chess Festival durften die Stars aus dem GRENKE Chess Classic einen Ruhetag genießen. Und auch für das Übertragungsteam war eine kleine Verschnaufpause angesagt, denn traditionell wurden die Partien wegen des Feiertages am Karfreitag nicht übertragen. Dafür mussten jedoch die Spieler des GRENKE Chess Open Schwerstarbeit verrichten: Die Runden 2 und 3 standen im A-, B- und C-Open auf dem Programm. 

Beim A-Open gab es in Runde 2 eine große Überraschung: Der 12-jährige FM Henry Edward Tudor trotzte der Nummer 10 der Weltrangliste, Arjun Erigaisi aus Indien, ein Remis ab. Gegen den Topgesetzten gelang es dem Jungstar aus Rumänien, mit Schwarz eine Festung zu bilden und diese zu halten. Die Partie dauerte 136 Züge lang: 

Tudor hat nach eigenen Aussagen das Schach erst mit 10 Jahren begonnen und sich größtenteils selbst beigebracht. Geht bei diesem Turnier der Stern eines neuen Supertalents auf? 

Auch der Spanier David Anton Guijarro musste sich mit einem halben Punkt zufrieden geben. Felix Werthebach, Nummer 5.365 der Weltrangliste mit einer Elo von 2260, gelang es, der Nummer 64 der Welt einen halben Punkt abzuringen. Ein ähnliches Kunststück vollbrachte auch Jürgen Kaufeld (Elo 2257), der hauptberuflich Schachlehrer an der Schachschule Düsseldorf ist und gegen den deutschen Nationalspieler Matthias Blübaum ein Remis erzielte. 

Die weiteren Favoriten wie Sarana, Fedoseev und Niemann konnten jedoch volle Punkte erzielen. 

In der dritten Runde des A-Open siegten an den ersten zehn Brettern die favorisierten Großmeister Sarana, Fedoseev, Sjugirov & Co. Erst an Brett 11 konnte FM Thilo Ehmann dem für Uruguay antretenden GM Georg Meier einen halben Punkt abknöpfen. Dasselbe gelang dem Franzosen FM Clement Kuhn gegen Maksim Chigaev. 

Nach drei Runden haben noch 49 Spieler die Maximalausbeute von drei Punkten, unter anderem die Amerikaner Niemann und Mishra. Abhimanyu Mishra, der jüngste Schachgroßmeister der Geschichte, zeigte sich voll fokussiert: 

Es führen dank der besten Zweitwertung Frederik Svane vom Hamburger SK und FM Tristan Niermann (Schachfreunde Lieme). 

Im B-Open wurden ebenfalls zwei Runden gespielt. Da insgesamt 1.260 Spieler teilnehmen, werden die Ergebnisse nicht auf chess-results.com übertragen, weil die enorme Teilnehmerzahl das Limit übersteigt. 61 Spieler haben 3 aus 3 Punkten erzielt. Es führt dank der besten Zweitwertung ein Trio aus den Spielern Marc Thiemann (Aachener SV), Alexander May (SV Gernrode) und Noe Guilbert (SC Neumühl). 

Beim C-Open sind es noch 35 Spieler mit 3 vollen Punkten. Die beste Zweitwertung hat Tojo Ratovoarison vom SV Fellbach. 

Das Media Team von GRENKE Chess nutzte den Tag auch für einige Interviews. Gäste waren

Am Samstag, den 30. März stehen für die Spieler des GRENKE Chess Open die 4. Runde (ab 9 Uhr) und die 5. Runde (ab 15 Uhr) auf dem Programm. Auch die Stars aus dem GRENKE Chess Classic greifen ab 15 Uhr wieder zu den Schachfiguren. Folgende Paarungen sind angesetzt: 

 

 

 

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